Der Kreuzberg in Alt-Grefrath - ein historischer und magischer Ort

An der uralten Landstraße von Köln nach Düren lag der Kreuzberg, ein ganz besonderer Ort. Dort stand seit dem Mittelalter das Leprosenhaus, ein Platz, an dem die Unberührbaren, die Ausgestoßenen, noch leben durften. Gegenüber war der Galgen, die Richtstätte, an der der Henker sein schreckliches Handwerk verrichtete. Dieser Ort des Grauens führte zu folgendem Spruch: "Gangk durch Kerpe, loof durch Mödroth, ävver hööt dich vür Grieveroth".

Außerdem stand hier eine Kapelle, in der man bis ins Jahr 1730 die Pieta der schmerzhaften Muttergottes (um 1420) anbetete. Nach ihr ist heute das Marienfeld benannt.

Im Jahre 1781 stifteten die Eheleute Heinrich Cönen und Margarete Herwegen ein Pestkreuz zum Gedenken an die Opfer der Seuchen des Mittelalters. 

Die Pieta und das Pestkreuz gehören heute als kostbare Zeugen der Vergangenheit zur Ausstattung der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Grefrath.

Der Kreuzberg in einer historischen Karte von 1587. Im Kreis das Leprosenhaus und der Galgen. Rechts und links die Orte Griven Rödt (Grefrath) und Buttenbroich (Bottenbroich). Diagonal die alte Landstraße Köln-Düren.

Das Pestkreuz am alten Standort,

Ortsausgang Grefrath Richtung Mödrath

Heutiger Standort des Kreuzes an der Ostseite der Grefrather Kirche

Inschrift im Sockel zur Erinnerung an die beiden Spender

Bilder und Text: KuH